C&A Vermögensverwalter bietet jetzt Services für weitere Family Offices an
Die Vermögensverwaltung der C&A-Familie Brenninkmeijer lässt neuerdings externe Anleger zu – auch in Deutschland.
„Wir öffnen jetzt unsere Türen für gleichgesinnte Investoren“, sagte Jacco Maters, Vorstandsvorsitzender der Anthos Fund & Asset Management, im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die knapp einhundert Jahre alte Gesellschaft verwaltet Milliardenbeträge und tat dies bis vor Kurzem exklusiv für drei Kundengruppen: die Familie, deren gemeinnützige Stiftungen sowie Pensionsfonds von C&A-Mitarbeitern. Als externe Anleger seien schon ein Family Office und zwei deutsche Bistümer gewonnen, sagte Maters.
Die Geschäfte der Familie Brenninkmeijer sind seit 2001 unter der Holding Cofra organisiert. Ihr ältester Zweig ist auch der bekannteste: die Bekleidungskette C&A. Daneben stehen unter anderem der Private-Equity-Arm Bregal und Anthos. Über wie viel Gelder der Vermögensverwalter genau wacht, ließ Maters offen, gab aber doch eine Vorstellung: Bekannt ist, dass der Pensionsfonds der niederländischen C&A-Mitarbeiter, Provisum, im Jahr 2020 über rund 1,6 Milliarden Euro verfügte – „und das ist unser kleinster Kunde“, sagte Maters.
Orientierung an Nachhaltigkeit, Menschenwürde und gesellschaftlichem Engagement sieht man als Kriterium für sich und für die externen Anleger. Zielgruppe seien etwa Stiftungen und kirchliche Organisationen im deutschsprachigen Raum und in den Beneluxländern, sagte Maters. Von ihnen will man auf mittlere Sicht mehr Geld einsammeln, als gegenwärtig im Bestand liegt: „In unserem langjährigen Plan – fünf Jahre und länger – gehen wir davon aus, dass die externen Gelder größer sein werden als das Vermögen, das wir jetzt schon verwalten.“
Hinter den Kulissen – im „stillen Marketing“ – ist der Schritt schon länger eingeleitet. Vor ungefähr drei Jahren habe Anthos die strategische Entscheidung dafür gefällt, anschließend den Markt erkundet, sagte Maters. „Im März vorigen Jahres durften wir einen ersten Anleger – das war ein Family Office – willkommen heißen.“ Auch die besagten zwei deutschen Bistümer haben seinen Worten zufolge schon Geld angelegt: Eines sei seit Ende vergangenen Jahres Kunde, das andere seit Anfang dieses Jahres. Um welche es geht, ließ der Manager offen, ebenso die Herkunft des Family Office. Weitere Gespräche sind angelaufen, im kirchlichen Feld in Deutschland sowohl mit katholischen als auch protestantischen Einrichtungen