Strüngmann-Familie erwägt Generika-Hersteller Sandoz zu kaufen
Die hinter dem Covid-Impstoffhersteller Biontech stehende Strüngmann-Familie und der Finanzinvestor EQT erwägen Finanzkreisen zufolge ein gemeinsames Angebot für die Novartis-Generikasparte Sandoz.
Die Strüngmanns und EQT, die bereits einige Investments gemeinsam gemacht haben, wollen auch bei diesem Thema zusammenarbeiten, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auch andere Investoren könnten sich zusätzlich anschließen.
Sandoz könnte bei einem Verkauf mit mehr als 20 Milliarden Schweizer Franken bewertet werden. Einige Finanzinvestoren gelten als interessiert. Angesichts der Größe wird erwartet, dass sie sich zu Konsortien zusammenschließen. Eine Transaktion würde auf den bisher größten Private-Equity-Deal in der Pharmabranche hinauslaufen. Novartis hatte im Oktober erklärt, eine strategische Überprüfung seiner Generikasparte Sandoz einzuleiten. Alle Optionen – von der Beibehaltung des Geschäfts bis hin zur Trennung – würden geprüft, um zu ermitteln, wie der Wert für die Aktionäre am besten maximiert werden kann. Eine Entscheidung soll bis spätestens Ende des kommenden Jahres fallen.
Neben EQT und der Strüngmann-Familie beschäftigen sich Finanzkreisen zufolge auch Finanzinvestoren wie Carlyle, Blackstone, CVC und KKR mit dem Thema. Auch Pensionsfonds und Staatsfonds könnten Teil von Konsortien werden, hieß es.
Strüngmann, EQT und die anderen Finanzinvestoren lehnten Stellungnahmen ab. An dem Mainzer Unternehmen Biontech, das im laufenden Jahr 16 bis 17 Milliarden Euro Umsatz erwartet und an der Börse aktuell mit knapp 60 Milliarden Euro bewertet wird, halten die Münchener Unternehmer Andreas und Thomas Strüngmann und ihre Familien noch rund 48 Prozent des Kapitals.