Coronapandemie verändert nicht Konsumgewohnheiten der Deutschen
Die Coronapandemie verändert die Einkaufs- und Konsumgewohnheiten der Bundesbürger offenbar weniger als gedacht. Das ist das Ergebnis einer globalen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger und der Verbraucherforschung Potloc über die der SPIEGEL berichtet.
Demnach sind die Verbraucher hierzulande im weltweiten Vergleich wenig optimistisch für die Zukunft – und entsprechend vorsichtig. Nicht mal ein Drittel der Befragten gab an, positiv auf die kommenden Monate zu blicken. In Großbritannien und der Schweiz lag diese Zahl bei über 40 Prozent, in den USA bei 51, in China gar bei 88.
Analog dazu verhalten sich die Ausgabenplanungen: Während die Studie in vielen Ländern hohe Steigerungen prognostiziert, sind die Bundesbürger eher zurückhaltend. Für sie bleibt das wichtigste Kaufkriterium der Preis. Aspekte wie Nachhaltigkeit oder eine lokale Herkunft der Produkte nehmen in der Bedeutung sogar ab. Dabei »dachten viele, dass dieses durch die Coronapandemie viel wichtiger werden würde«, sagt Thorsten de Boer, Partner bei Roland Berger. Tatsächlich seien die Deutschen begeistert von nachhaltigen Produkten, aber nicht bereit, mehr dafür zu zahlen.
Auch der Wechsel vom stationären in den Onlinehandel scheint nicht programmiert: Hier sieht die Untersuchung weltweit einen viel geringeren Anstieg als noch im vergangenen Jahr. Stattdessen lägen »kleinere, unabhängigere Läden im Trend«. Ein Drittel der Kundinnen und Kunden besuche diese öfter als vor der Pandemie. Auch hier fällt die Bundesrepublik auf: 51 Prozent der hiesigen Befragten gab an, persönliche Beratung zu schätzen – doppelt so viel wie im globalen Schnitt. Die Zahlen, sagt de Boer, gäben einen deutlichen Hinweis: Die Deutschen seien »veränderungsresistenter als der Rest der Welt«.